Glückspielsucht

In Deutschland haben die Angebote für Glücksspiele aller Art in den letzten Jahren stark zugenommen. Legale Möglichkeiten zu spielen, wie dies z.B. bei Lotto, Sportwetten, Spielcasinos, Automatenhallen etc. der Fall ist, unterliegen gesetzlichen Auflagen und werden behördlich beaufsichtigt. Trotzdem ist das Risiko hohe Summen zu verlieren groß. Gleichzeitig gibt es im Internet weitere Möglichkeiten an Glücksspielen teilzunehmen, wie z. B. Online-Casinos, Online-Wetten, Online-Wetten auf den Ausgang von Lotterien. Diese Online-Angebote sind in aller Regel illegal und bergen noch weit höhere Verlustrisiken als bei legalen Glücksspielen.

Nach den Ergebnissen der Befragung der BZgA 2017 gelten aktuell in Deutschland 326.000 Menschen (0,56 %) als problematisch und 180.000 als pathologisch Spielende (0,31 %). Die Glücksspielsucht führt bei Betroffenen häufig zu massiven sozialen und gesundheitlichen Problemen, wie Überschuldung, Insolvenz, Verlust von Arbeitsplatz und Lebenspartnern, psychischen Erkrankungen bis hin zum Suizid. Selbstredend sind auch Familienangehörige von Spielsüchtigen massiv mitbetroffen. Glücksspielsucht ist seit März 2001 in Deutschland als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt. Daraus resultieren rechtliche Ansprüche für Betroffene.

Insbesondere stehen Betroffenen zahlreiche Hilfsmöglichkeiten, wie ambulante, stationäre oder teilstationäre Therapien zur Verfügung. In jedem bayerischen Landkreis gibt es mindestens eine Suchtberatungsstelle, bei denen Betroffene und Angehörige kompetente Ansprechpartner und Hilfe finden können. Ein Teil davon hält sogar spezialisierte Beratungs- oder Behandlungsangebote für Menschen mit einer Glücksspielproblematik und deren Angehörigen bereit. Die Beratung erfolgt kostenlos und streng vertraulich. Auch die Kosten für erforderliche Therapien übernehmen in der Regel die Rentenversicherung oder Krankenkassen.

In vielen Städten existieren außerdem Selbsthilfegruppen für Spielsüchtige und deren Angehörige. Ein regelmäßiger und langfristiger Besuch dieser Gruppen hilft, Therapieerfolge zu sichern. Der Besuch von Selbsthilfegruppen ist in aller Regel kostenlos.
Spielsucht ist eine ernste Erkrankung. Hilfe ist möglich, setzt allerdings beim Betroffenen Krankheitseinsicht und die Bereitschaft Hilfe anzunehmen voraus.
(Willi Sirrenberg, Gruppenleiter Balues Kreuz München e.V. SHG Glückspielsucht)

 Wenn Du ...

blaues-kreuz_muenchen_selbsthilfegruppe_spielsucht •     ... Dein Spiel nicht mehr kontrollieren kannst
•     ... Dir Geld fürs Spielen leihst
•     ... Verlorenes Geld zurückgewinnen willst
•     ... Arbeit, Familie und Hobbys vernachlässigst
•     ... ein schlechtes Gewissen beim Spielen hast und trotzdem nicht mit dem Spielen aufhören kannst
•     ... Du etwas an Deiner Situation ändern möchtest

... dann nehme Kontakt mit uns auf!

Unsere Gruppenmitglieder sind Menschen, die mit dem Spielen aufhören und langfristig Ihre Spielsucht hinter sich lassen wollen. In unserer Gruppe ist jeder willkommen, der den Wunsch hat mit dem Spielen aufzuhören oder sich über Spielsucht  informieren möchte.

Selbsthilfegruppe Spielsucht (München-Mitte VI)
Matthäus Kirche (Sendlinger-Tor-Platz), Eingang Lindwurmstraße (im Jugendraum im Keller),
jeden Dienstag 19:30 Uhr

Weitere Hilfe und Informationen:

Hilfe und Informationen für Betroffene:
www.verspiel-nicht-dein-leben.de

Hilfe und Informationen für Angehörige:
www.verspiel-nicht-mein-leben.de